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NLP & Beziehung


Viele Menschen wissen nicht, dass ihr persönliches Wohlbefinden eine taktische und eine strategische Komponente hat.  Wenn Du gerade ein schlechtes Gefühl hast, kannst Du SOFORT etwas tun, damit sich Deine Gefühle zum Positiven verändern. Das Modell von NLP liefert Dir dazu eine Menge nützlicher Techniken. Denke nur an die Möglichkeit der Veränderung Deiner Submodalitäten, an positive Ressourcenanker oder an die Kraft positiver unbewusster Suggestionen. Dies sind allesamt NLP Grundtechniken, die dir helfen dein Verhalten zu verändern.

 Das ist kurzfristiges, also taktisches Verhalten. Wenn es Dir allerdings immer wieder passiert, dass Du in ähnlichen Situationen die gleichen negativen Gefühle als Ergebnis hast, dann sind die strategischen Komponenten Deines Lebensentwurfs dafür verantwortlich. Das ist Verhalten das Du nur auf längere Frist in Dein Leben integrieren und damit verändern kannst. Genauso verhält es sich bei den Beziehungen zu Deinen Mitmenschen im allgemeinen und im besonderen natürlich bei freundschaftlichen und Liebesbeziehungen. Wenn Du Schwierigkeiten mit Deinem Partner hast, gibt es taktische und strategische Komponenten, innerhalb derer Du Deine Beziehung optimieren kannst. Gottseidank gilt auch hier das Paretoprinzip, bei dem das Befolgen weniger und wichtiger Grundregeln ausreicht, um Deine Beziehung wieder ins Lot zu bringen.

Ich kenne nur eine wirklich wichtige strategische Grundregel, die ich hier gleich zum Beginn nenne, weil sie den meisten Menschen in einer Beziehung weh tut. Ich formuliere frei nach einer der Grundannahmen von NLP:  Wenn das, was Du tust nicht das zum Ergebnis hat was Du Dir vorstellst, dann such Dir jemand Anderen. Die meisten Menschen in einer Beziehung leiden lieber jahrelang, als diesen Grundsatz zu befolgen. Kirche und Staat tun ihr übriges dazu und bevor Du jetzt schon Steine zu sammeln beginnst, höre mich zu Ende an. Wenn ich Gesprächspartner mit Beziehungsschwierigkeiten frage, was denn dafür verantwortlich ist, damit das Kind in den Brunnen gefallen ist, höre ich in den meisten Fällen sehr gute Gründe. Das Interessante an allen diesen Gründen ist, dass sie meist ihre Ursache im Beziehungspartner haben. So seltsam die Gründe auch sein mögen, einen Verhaltensfehler  haben sie meist alle gemein: Der ANDERE soll sich verändern.

Daraus resultiert gleich die erste taktische Regel in einer Beziehung, nämlich: Veränderung bei Beziehungsproblemen!

Jede Veränderung in einer Beziehung muss von Dir selbst ausgehen. Es ist unmöglich oder zumindest unethisch, jemanden Anderen zu verändern, ohne seinen Willen dazu. Das nennt man im allgemeinen “Manipulation”.  Du kannst jedoch durch eine Veränderung Deines Verhaltens das ganze gruppendynamische System Deiner Beziehung verändern. Der Ansatz von Virginia Satir basiert darauf: Verändert ein Element eines Beziehungsgeflechtes sein Verhalten, müssen alle anderen Elemente darauf reagieren und ihr Verhalten anpassen. Das geht ganz einfach, weil diese Experimente in Deinem Kopf beginnen. Wie heisst es so schön: Bei Einsicht Veränderung! Jetzt stelle ich Dir die Regeln drei bis sieben vor und kommentiere nochmals zwei Grundannahmen aus dem Modell von NLP, die damit zusammen hängen. Eine ungeschriebene Regel zur Optimierung Deiner vielfältigen Beziehungen ist: Soziale Kontakte außerhalb Deiner Beziehung sind nötig, immer zu zweit zu Hause sitzen tut DIR und Deiner Beziehung nicht gut.

Trenne Emotion und Sache:
Trenne bei verbalen Auseinandersetzungen Emotionen und Sache strikt voneinander. Auch diese Grundregel ist sehr viel einfacher zu beschreiben, als in der Beziehung zu leben. Schon Herr Pawlow hat mit seinem Hundeexperiment gezeigt, wie wenig der Hund „Herr“ seiner Reaktionen ist. Mit uns Menschen ist das nicht viel anders. Von wegen „freier Wille“. Der ist meist gar nicht so frei, wie Du und ich es gerne hätten. Konditionierung nennt man dies, im besten Falle heisst es „Ankern“ im Modell von NLP.

In unserer Gesellschaft und in der Wirtschaft leben Werbung und Verkauf davon. In Deiner Beziehung führen die Erkenntnisse von Pawlow dazu, dass, einmal gelernt, das gleiche Verhalten im gleichen Kontext fast zwanghaft immer wieder auftritt. Hier spricht man dann von situativer Verhaltenskonditionierung. Streit in der Beziehung um immer das gleiche Thema: voila, jetzt hat das Kind einen wissenschaftlichen Namen.
Hast Du Dich vielleicht schon einmal gewundert, warum, obwohl Du Dir fest vorgenommen hast, Dich von Deinem Partner nicht schon wieder aus der Fassung bringen zu lassen, genau dies wieder passiert ist? Und das, obwohl Du aufgepasst hast und vor gewarnt warst? DAS macht die Konditionierung mit Dir. Die ist natürlich nicht „schuld daran“, das wäre eine schöne Ausrede für Dich.

Sei Lösungsorientiert:
Bearbeite bei Auseinandersetzungen die jeweilige Herausforderung lösungsorientiert und konkret.  Lösungsorientiert heißt: arbeite mit Deinem Partner auf eine von beiden akzeptierte Lösung hin. Problemorientiert wäre das Gegenteil davon und genau dort landen die meisten Gespräche. Probleme wälzen, ohne einer möglichen Lösung nahe zu kommen. Dabei hilft Dir das Metamodell aus NLP: Frage Dich und Deinen Partner: Was genau muss sich bei uns verändern, um eine Herausforderung zu bewältigen? Wenn die Vorschläge zu einer Lösung, die Deine Person betreffen, auch von Dir kommen und wenn die Vorschläge Deines Partners von ihm oder ihr kommen, dann seid Ihr auf dem richtigen Weg. Meist landen Gespräche in der Aufforderung an den Partner, sich doch gefälligst zu verändern. Bei den Ergebnissen zählen Zahlen, Daten und Fakten. Emotionen (meist die negativen mit Schuldvorwürfen gepaarten) kannst Du außen vor lassen. Noch ein Ratschlag: Stelle nicht gleich die Basis Deiner Beziehung in Frage. Bei einem Beziehungsgespräch sollte das Grundvertrauen in das Funktionieren der Beziehung vorhanden sein. Im Gespräch geht es meist doch nur um Herausforderungen, geht es um eine Optimierung, (hoffentlich) der Beziehung, nicht gleich um das Fortführen der Beziehung selbst.

Und zum guten Schluss nochmals eine Grundannahme im Modell von NLP es lohnt sich sehr, diese immer im Hinterkopf zu haben.
Grundannahme:  Jedes Verhalten hat eine positive Absicht und einen Kontext, in dem es nützlich ist.

Du kannst der Ansicht sein, dass Dein Gegenüber im Moment nicht über eine geeignete Strategie verfügt, Dir mitzuteilen, was hinter seinem momentanen Verhalten vorborgen ist. Dass er eigentlich geborgen sein möchte (und gleichzeitig so viel Angst davor hat), dass er eigentlich Liebe bräuchte (und so viel Angst davor hat, genau das zu geben), dass er eigentlich Nähe haben möchte (und trotzdem so große Schwierigkeiten hat, diese Nähe auszuhalten).
Dann könntest Du Ihm oder Ihr mit diesem Verständnis Brücken bauen und sorgfältig darauf achten, dass eine funktionierende Beziehung nicht von Anfang an vorhanden ist, sondern für beide Partner zu einem wundervollen Weg werden kann, der jeden Tag zu neuen Entdeckungen und Abenteuern führt.