Soziales Panorama

Ein Modell von Lucas Derks

Soziales Panorama

Das "Soziale Panorama" ist ein Modell von Lucas Derks, welches die sozialen Beziehungen, die ein Mensch hat, deutlich macht und eine Möglichkeit bietet, diese zu verändern.

Die 1. Grundannahme des Modells ist, daß sich die meisten Menschen ihre Beziehungen zu anderen Menschen in Form einer visuellen Repräsentation vorstellen, diese wird "soziales Panorama" genannt. Das Selbst (das Selbst-Bild) steht dabei in der Mitte, umgeben von allen anderen Personen und Gruppen, die im Leben eine Rolle spielen.

Die 2. Grundannahme ist, dass unser soziales Handeln auf dieser Repräsentation beruht und somit die Grundlage für die Interaktionen mit unseren Mitmenschen ist.

Lucas Derks definiert den zentralen Baustein seines Modells – die sog. "Personifikationen" - als „gedankliche Repräsentationen von anderen“ oder sich selbst. Diese Vorstellungen beeinflussen das soziale Erleben und wirken – im Falle einer Begegnung - wechselseitig als Filter zwischen den beteiligten Personen. Die Gesamtheit dieser Personifikationsbildungen bezeichnet Derks als "Soziales Panorama",

Derks‘ Modell unterscheidet also zwischen "Menschen aus realen Menschen" und dem, was wir daraus machen, den  "Personifikationen".  Dem zufolge nutzen Menschen ‚Personifikationen‘, um ihre Beziehungen zu anderen und sich selbst zu repräsentieren.

"Personifikationen" sind laut Derks keine Erinnerungsbilder, sondern aktuelle Vorstellungen von Personen an bestimmten Plätzen in unserer inneren Landkarte. Damit ist auch die Wirkung erklärt, die solche Repräsentationen in der Gegenwart auslösen.

Das Modell beschreibt also unsere gegenwärtige, soziale Verflechtung mit anderen Menschen.  Entsprechend ist das Modell ein Bindeglied zur Aufstellungsarbeit.

Ausgehend von diesen Annahmen ist unser subjektives Empfinden für Situationen mit Menschen entscheidend abhängig von der inneren Repräsentation, also wo und wie wir uns eine andere Person vorstellen, wenn wir an sie denken, bzw. mit ihr interagieren.

Viele Grüße, Rolf Söder