Leader träumen und was machen Manager?

Haben wir das Träumen verlernt?

Die Begriffe Leader und Leadership tauchen im deutschen Sprachgebrauch seit einiger Zeit häufig auf.

Wieder einmal ein Anglizismus der inflationär in der deutschen Sprache gebraucht wird. Doch was ist Leadership eigentlich und wie unterscheidet sich ein "Leader" von einem Manager oder einer Führungskraft?

Leadership wird wie folgt definiert:

"Leadership heißt Visionen entwickeln und kommunizieren zu können, um im Team Ergebnisse zu erzielen und dabei Vorbild zu sein."

Legt man diese Beschreibung zu Grunde, so wird auch der Unterschied zur Führungskraft/Manager klar. Im Management geht es eher darum Veränderungen zu gestalten und zu organisieren. Leadership initiiert dagegen Veränderungen und begleitet diese zielorientiert.

Den Leader unterscheidet also vom Manager, dass er Visionen nicht nur generiert und entwickelt, sondern diese auch begleitet mit einer zielorientierten Umsetzung umrahmt und führt.

Ein typisches Beispiel für einen Leader ist Steve Jobs. Er hat, fast ohne Recherchen zu Absatzmöglichkeiten und Marketing, seine Ideen durch die Begeisterung anderer umgesetzt.

Doch Leadership ist nicht nur im gesamtunternehmerischen Kontext möglich. Auch in Teilbereichen, wie beispielsweise dem Vertrieb oder des Controllings, ist Leadership praktizierbar.

In Deutschland haben wir traditionell eher eine "Verwaltungs-Kultur", da werden in erster Linie Manager gebraucht, die Ziele verfolgen und Veränderung gestalten. Weniger ausgeprägt ist das Entwickeln von Visionen. Manchmal erscheint es so, als ob wir ein wenig das Träumen verlernt haben.

In der Begleitung von Unternehmen mit Maßnahmen zu Entwicklung von Personen und Persönlichkeiten erleben wir oft, dass vor lauter "Funktionieren und Organisation" die Kreativität auf der Strecke bleibt. Es bleibt nicht genug Zeit und Raum für die Beschäftigung mit der Zukunft. Ideen und Impulse ersticken in Verwaltungsmonstern wie beispielsweise "betriebliches Vorschlagswesen".

Leadership-Denken ist anders und tut der Kreativität von Menschen gut - und ist es nicht die Kreativität, die unsere Zukunft gestaltet?

Viele Grüße, Rolf Söder